
Produkte von Wanderer Destillerie

Benedikt Brauers mit seiner Wanderer Destillerie ist ein Hersteller, bei dem ich glücklich bin, dass ich Kostreich betreibe. Benedikt besitzt eine übergroße Leidenschaft für tolle Lebensmittel, insbesondere für Spirituosen. Seine Geschichte zu hören und zu sehen, mit welcher Hingabe und Kompromisslosigkeit Benedikt alles dafür tut, seinen bestmöglichen Gin herzustellen, das ist inspirierend.
Benedikt hat aus Liebe zum Gin den Quereinstieg in die Destillation gewagt. Vor den Toren Kölns in Frechen hat er eine Räumlichkeit gemietet und sich am Bodensee eine Destillieranlage anfertigen lassen. Nicht 08/15, sondern nach seinen Sonderwünschen. Sodass er seinen Gin in einem handwerklichen Verfahren so schonend brennen kann, dass er den Geschmack erzielt, den er sich vorstellt. Zwei Jahre hat Benedikt Brauers an dem Verfahren und der Rezeptur getüftelt, bis sein provenzalischer Gin so gut war, wie er sich das vorstellt.
Benedikt mazeriert nicht die Botanicals (legt sie in Alkohol ein) und brennt das Ganze dann, wie es das meist übliche Verfahren ist. Er dämpft seine Botanicals im Geistverfahren. Auf dem unteren Bild sieht man den Einhängekorb für die Brennblase, in dem die frischen Botanicals beim Brennvorgang liegen.
Benedikts Erklärung für das Verfahren ist ganz einfach: Dämpfen ist schonender für die frischen Zutaten und so geben sie mehr Geschmack. Doch er dämpft nicht nur einmal. Er hat extra einen Mittelteil in der Destillieranlage bei dem Destillat noch zwei Mal über frischen Zutaten verdunstet und den Geschmack aufnimmt. Jeweils bei niedrigeren Temperaturen, sodass es umso schonender für die Botanicals ist und umso intensiver im Geschmack.
Benedikt hat noch weitere Methoden auf Lager, wie er es schafft, die frischen provenzalischen Zutaten wie Lavendel, Zitronenverbene, Tymian und Basilikum (und natürlich Wacholder) bei möglichst niedrigen Temperaturen geschmacksintensiv zu destillieren. Und im Anschluss gönnt er dem Gin eine ausgiebige Zeit zum Reifen.
Dadurch hat Benedikt einen deutlich geringeren Ertrag pro Brennvorgang als andere Destillateure, doch das nimmt er kompromisslos hin für die dafür entstandene Qualität. Und das riecht und schmeckt man.
Die Destillerie hat Benedikt nach seiner zweiten großen Leidenschaft benannt, dem Reisen. Dieser Teil seiner Persönlichkeit soll sich in seiner Unternehmung widerfinden. Sein Gin spiegelt eine Reise in die Provence nach Frankreich 2011 wider, bei der ihn die Gerüche und Kräuter/Gewächse dort begeisterten.
Obwohl gebürtiger Rheinländer hat sich Benedikt bewusst gegen den einfach Weg entschieden, einen Namen und Etikett mit Lokalkolorit zu entwerfen, bei dem man innerhalb Kölns qua Design schon gut verkauft. Er wollte einen Gin, der sich auch über die Stadtgrenzen von Köln (und Frechen) Interessierte anspricht. Auch wenn das zunächst einmal der deutlich härtere Weg ist.
In diesem Interview mit "about drinks" kann man noch einmal sehr schön Benedikts Geschichte und seine Motivation nachlesen. Damals hieß die Destillerie noch "Wayfarer". Das heißt der Wanderer, der Reisende. 2019 hat er die Destillerie aber aus Gründen der besseren Verständlichkeit in den deutschen Titel umbenannt.
Zum Kennenlernen lud Benedikt mich übrigens in seine Destillerie ein. Ich war zusammen mit der 4. Chefin von Kostreich zu Gast und Benedikt hat sich ausführlich Zeit für mich genommen. Vielen Dank dafür! Unter diesem Link kann man sich über Gin Tastings mit Vorführung der Destillerie bei Wanderer informieren.
Kontaktdaten:
Wanderer Destillerie
Doktor-Gottfried-Cremer-Allee 32
50226 Frechen