Spreewald
Der Spreewald war bereits im 19. Jahrhundert der Gemüsegarten Berlins. Und mit seinen Gemüsespezialitäten sowie dem Leinöl ist der Spreewald eine der bekanntesten kulinarischen deutschen Regionen.
Der Spreewald gehört zur Lausitz. Doch weil er über so eigenständige kulinarische Spezialitäten verfügt, ist er bei Kostreich separat aufgeführt. Und klar, ein Shop für deutsches Essen und Trinken wäre unvollständig ohne eingelegte Spreewälder Gurken. Rund 40.000 Tonnen Gurken werden jedes Jahr im Spreewald geerntet und eingelegt.
Der Gurkenanbau im größeren Stil begann im 16. Jahrhundert: Flämische Tuchmacher kamen in den Spreewald. Der ansässige Graf von der Schulenberg holte sie in die Region. Die Tuchfabrikation schlug fehl, die Flamen machten dann aber etwas anderes, was sie aus ihrer Heimat kannten: Gurken anbauen. Im Spreewald wuchsen Gurken besonders gut, sodass sie mit der Zeit überregional bekannt wurden. Über die Jahrzehnte und Jahrhunderte entwickelte der Spreewald sich so als große Gemüseanbauregion und zum beschriebenen "Garten von Berlin".
Andere Gemüsesorten werden auch traditionell angebaut und eingelegt, wie z.B. Rote Beete, Rotkohl, Sellerie, Sauerkraut und Meerrettich. Bei Kostreich sind eingelegte Gurken und Gemüse des seit 1896 produzierenden Familienbetriebs Krügermann im Sortiment.
Die eingelegten Spreewälder Gurken verfügen über eine Geschützte Geografische Ursprungsangabe der EU. Genauso wie das Spreewälder Leinöl. Der Spreewald ist eine der wenigen Regionen hierzulande, in denen noch Leinöl produziert wird. Früher war Leinöl sehr populär in Deutschland. Leinen wurde viel angebaut, um Kleidung zu produzieren. Gleichzeitig gewann man daraus Öl. Als die Textilproduktion aus Deutschland verlagert wurde, verschwand vielerorts gleichzeitig die Leinölproduktion. Bei Kostreich werde ich mich bemühen, auch Leinöl zu führen. Aufgrund der nur kurzen Haltbarkeit muss ich allerdings, wie das zu stemmen ist. Eine typische Spezialität aus dem Spreewald ist übrigens Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark.
Ein Besuch der kulinarischen Region Spreewald lohnt sich. Nicht nur wegen der schönen Landschaft und der Fahrten im Stocherkahn durch die Kanäle im Spreewald. In Lehde gibt es ein sehenswertes Gurkenmuseum, in dem man auch viele leckere Gurken verzehren kann. Ich war selbst schon da. Am zweiten Augustwochenende jeden Jahres findet außerdem in Golßen der Spreewälder Gurkentag statt. Höhepunkt ist hier die Krönung des neuen Gurkenkönigspaares für die kommenden 12 Monate.